AWS kündigt AWS Ground Station an AWS re:Invent 2018 - Teil 1

AWS-Ground Station verschiebt den Betrieb vom Satelliten-Antennen in die Cloud.

Das diesjährige AWS-Jahresabschluss-Event re:Invent 2018 ist mit dem notwendigen Brimborium über die Bühne gegangen. Dieser und folgende Beiträge fassen die wichtigsten Neuerungen und Ankündigungen zusammen, darunter AWS Ground Station, AWS IoT SiteWise, AWS IoT Events, AWS IoT Things Graph, AWS IoT Greengrass Connectors, AWS Control Tower, AWS Security Hub, AWS Lake Formation oder AWS Outposts, sowie zahlreiche neue Datenbank-Funktionen und Speicherdienste. Wir starten mit Ground Station.

Satelliten werden von immer mehr Unternehmen, Universitäten und Regierungen für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet, einschließlich Wettervorhersagen, Oberflächenbildgebung und Kommunikation. Um dies heute zu tun, müssen Kunden Bodenantennen für die Kommunikation mit den Satelliten bauen oder mieten. Dies ist ein erhebliches Unterfangen und meist mit hohen Kosten verbunden, da Kunden in der Regel Antennen in mehreren Ländern benötigen, um Daten dort herunterzuladen zu können, wo sie benötigt werden, ohne darauf zu warten, dass der Satellit einen gewünschten Standort passiert.

Dabei stellen die Antennen selbst nur sind den Anfang der Infrastrukturanforderungen dar. Zusätzlich benötigen, Kunden Server, Speicher und Netzwerke in unmittelbarer Nähe der Antenne, um die Daten vom Satelliten  verarbeiten, speichern und transportieren zu können. Ferner müssten Kunden Geschäftsregeln und Workflows erstellen, um die Daten organisieren, strukturieren und an Mitarbeiter oder Kunden weiterzuleiten zu können, bevor sie zur Verfügbarmachung von Erkenntnissen verwendet werden dürfen. All dies erfordert erhebliche Investitionen und Betriebskosten.

AWS Ground Station

Der auf der AWS re:Invent angekündigte Dienst Ground Station hingegen erlaubt es AWS-Kunden künftig, einfach und kostengünstig in den globalen Infrastrukturregionen von AWS Daten von Satelliten herunterzuladen. Hierfür wird ein vollständig verwaltetes Netzwerk aus 12 mit Antennen ausgestatteten Bodenstationen auf der ganzen Welt verwendet. Kunden können Satellitendaten dann unmittelbar nach dem Empfang an einer Bodenstation in einer Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2)-Instanz verarbeiten oder in Amazon Simple Storage Service (S3) speichern, AWS-Analyse- und maschinelle Lerndienste darauf anwenden oder das Amazon-Netzwerk nutzen, um die Daten in andere Regionen und Verarbeitungseinrichtungen zu verschieben.

Wie bei AWS üblich gelingt der Einstieg in AWS Ground Station mit wenigen Klicks in der AWS Management Console. Hier lässt sich z. B. die Zugriffszeit der Antennen planen und eine Amazon EC2-Instanz zur Kommunikation mit dem Satelliten zu starten. Der Ground-Station-Service erfordert  keine Vorauszahlungen oder langfristigen Verpflichtungen. Der Kunde muss auch keine Bodeninfrastruktur selbst aufbauen oder verwalten und zahlt wie üblich minutengenau nur für die genutzte Antennenzugangszeit.

Laut AWS können Kunden mit dem Cloud-Dienst bis zu 80 Prozent ihrer Kosten für die Bodenstation einsparen, indem sie bei Bedarf Antennenzugriffszeit bezahlen. Zudem können sie sich darauf verlassen, dass die Bodenstationen der AWS Ground Station die Daten wann und wo sie benötigt werden zuverlässig herunterladen, denn die Aktualität der Daten ist besonders kritisch, wenn es darum geht, sich schnell bewegende Bedingungen am Boden zu verfolgen und darauf zu reagieren. Diese Aktualität hängt von der häufigen Kommunikation zwischen Bodenstationen und Satelliten ab, die nur mit einer großen, globalen Präsenz von Antennen erreicht werden kann, die häufigen Kontakt mit umlaufenden Satelliten hat.

Während sich schnelllebige Umwelt-, Geopolitik- oder Nachrichtenereignisse auf dem Boden abwickeln, können AWS Ground Station-Kunden aktuelle Daten mit einer der 12 AWS-Bodenstationen auf der ganzen Welt abwärts verknüpfen und die Daten schnell mit anderen AWS-Diensten zur Verarbeitung kombinieren. Mit AWS und AWS Ground Station können AWS-Kunden daher schneller aktuelle Daten abrufen, schneller mit neuen Anwendungen experimentieren und Produkte schneller auf den Markt bringen, ohne dass sie komplexe, teure Infrastruktur kaufen, leasen oder warten müssen.

Weitere Informationen finden sich auf der Produktseite von AWS Ground Station. Hier kann man sich auf für die Nutzung der Preview registrieren.

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