Im Fokus der Re:invent stand zwar in erster Linie der Ausbau des Portfolios im Bereich hochspezialisierter ML-/KI-Dienste sowie das IoT-Angebot von AWS, nichtsdestotrotz baut AWS auch sein traditionelles Angebotsspektrum im Bereich der Compute-, Speicher-, Datenbank und Sicherheitsdienste stetig weiter aus. Werfen wir einen Blick auf die Neuerungen im Datenbank-Sektor, wie AWS Lake Formation, Amazon DynamoDB Transactions, Amazon Timestream und Amazon Quantum Ledger Database.
AWS Lake Formation erlaubt Nutzern künftig ein einfaches Erstellen eines sicheren Data Lakes in wenigen Tagen statt Monaten. Der Dienst vereinfacht und automatisiert viele der komplexen, manuellen Schritte, die normalerweise beim Aufbau eines Data Lake notwendig sind. Dazu gehören beispielsweise das Sammeln, Aufräumen und Katalogisieren von Daten sowie die Verwaltung von Zugangsberechtigungen.
Doch auch im Bereich der klassischen Datenbank-Engines (RDS, DynamoDB) gibt es viele Neuerungen. So hat AWS auf der re:invent neue Funktionen für Amazon Aurora und Amazon DynamoDB angekündigt. Außerdem stellt das Unternehmen zwei komplett neue, für spezielle Anwendungen entwickelte Datenbanken vor.
Relationale Neuerungen
Beginnen wir bei Amazon Aurora. Mit den ab sofort verfügbaren Aurora-Typ Amazon Aurora Global Database können Kunden eine Datenbank in einer bestimmten Region aktualisieren und danach die Daten in anderen AWS-Regionen automatisch und schnell replizieren lassen. Dadurch ergeben sich eine höhere Verfügbarkeit, die Fähigkeit für eine Wiederherstellung im Notfall (Disaster Recovery) sowie niedrigere Latenzzeiten.
Neuerungen bei DynamoDB
Darüber hinaus ist ab sofort auch die DynamoDBV-Preisoption Amazon DynamoDB On-Demand verfügbar. Damit bietet DynamoDB nun auch eine flexible, neue Kapazitäts-Option für den vollständig verwalteten Amazon DynamoDB-Service. Damit können Kunden in kürzester Zeit auf Tausende Anfragen pro Sekunde skalieren, ohne wie bisher Kapazitäten planen zu müssen. Kunden sparen dadurch Zeit und Kosten und bezahlen dabei lediglich für tatsächlich genutzte Schreib- und Leseanfragen.
Mit Amazon DynamoDB Transactions (ebenfalls ab sofort verfügbar) können Entwickler Transaktionen jetzt wie bei relationalen Datenbanken mit vollen Garantien für Atomarität, Konsistenz, Isolation und Dauerhaftigkeit (ACID) über mehrere Datensätze hinweg nutzen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, komplexe Transaktionslogik für die Konflikt- und Fehlerbehandlung in der Applikation schreiben zu müssen. Zudem müssen auch keine Kompromisse bei Skalierbarkeit oder Performance in Kauf genommen werden.
Neue Datenbanken
Last but not least hat AWS auch zwei neue, speziell entwickelte Datenbankdienste vorgestellt. Amazon Timestream ist eine schnelle, skalierbare und vollständig verwaltete Zeitreihen-Datenbank speziell für IoT- und Betriebsapplikationen. Damit können Kunden Billionen von Zeitreihenereignissen pro Tag 1000-mal schneller und zu einem Zehntel der Kosten herkömmlicher Relationaler Datenbanken verarbeiten. Eine Preview steht bereits zur Verfügung.
Ebenfalls neu ist Amazon Quantum Ledger Database (QLDB) (Preview). Die Datenbank verwaltet ein hoch performantes, unveränderliches und kryptografisch verifizierbares Journal (Ledger). Damit können Applikationen über mehrere Parteien hinweg mit einer zentralen, vertrauenswürdigen Autorität arbeiten, um eine vollständige, verifizierbare Historie von Transaktionen zu verwalten. Die Datenbank bietet sich damit als zentrale, vertrauenswürdige Datenquelle für Anwendungen aus den Bereichen Supply Chain, Finanzen, Fertigung, Versicherung und Personalwesen an.
Für Kunden, die hingegen eine Anwendung entwerfen möchten, die nicht auf eine zentrale Plattform zurückgreift, bietet sich Amazon Managed Blockchain an. Dieser vollständig verwaltete Dienst erlaubt den einfachen und kostengünstigen Aufbau und das Management eines skalierbaren Blockchain-Netzwerks. Damit können mehrere Parteien dezentral Transaktionen verwalten, ohne auf eine zentrale, vertrauenswürdige Autorität zugreifen zu müssen.