
Amazon bietet mit RDS alle gängigen relationalen Datenbanken als Cloud-Service an. Wie bei anderen Diensten rechnet AWS auch hier nach Ressourcenverbrauch ab. Bei Datenbanken betrifft das nicht nur Rechenleistung und den Speicherverbrauch, sondern je nach Modell auch IOPS und übertragenes Datenvolumen.
Das kostenlose AWS-Nutzungskontingent für Amazon RDS umfasst lediglich Single-AZ Micro DB-Instanzen mit MySQL, MariaDB, PostgreSQL, Oracle (mit dem Lizenzmodell Bring-Your-Own-License, BYOL) und SQL Server Express Edition.
Limits für den Free Tier
Enthalten sind dann 750 Instanz-Stunden pro Monat. Kunden bekommen außerdem kostenlos 20 GB SSD-General-Purpose-Datenbankspeicher und 20 GB Sicherungsspeicher pro Monat. Ansonsten hängen die Preise neben der gewählten Region vom Engine-Typ ab.
Wie bei EC2-Instanzen zahlt der Nutzer bei On-Demand-DB-Instanzen (auch Reserved Instances sind möglich) für die Rechenkapazität pro Stunde. Das sind etwa für eine db.t2.medium-Instanz mit MySQL in Frankfurt 0,08 USD pro Stunde bei einer Single-Bereitstellung (also nur in einer Availability Zone (AZ)).
Kosten für SSD-Speicher
Zusätzlich zahlt man wie bei EC2 für den Datenspeicher. AWS bietet für jede DB-Instance-Klasse die Möglichkeit, zugewiesene Standardspeicher mit einer (SSD)-Kapazität von 20 GiB bis 16 TiB zu wählen. Dabei wird immer der Speicher in Rechnung gestellt, den der Kunde provisioniert. Allerdings fallen bei RDS mit Standardspeicher keine Gebühren für IO/-Vorgänge an.

Standardspeicher (SSD) kostet zum Beispiel in Frankfurt 0,137 USD pro GB und Monat. Magnetische Festplatten sind günstiger, für den Betrieb von relationalen Datenbanken aber aufgrund der niedrigen IO-Kapazität nicht zu empfehlen. AWS bietet diese nur aus Gründen der Abwärtskompatibilität an.
Replikate in mehreren Availability Zones
Bei einer Standby-Bereitstellung via Multi-AZ, welche die Datenbeständigkeit und -verfügbarkeit verbessert, erzeugt RDS eine Standby-Replik in einer anderen Availability Zone, um bei einem geplanten oder ungeplanten Ausfall automatisch ein Failover durchzuführen. Bei Multi-AZ kostet das GB/Monat in Frankfurt dann 0,273 USD.

Provisioned IOPS und Backups
Mit dem Speicher-Typ Provisioned IOPS ermöglicht RDS dem Kunden ein explizites Angeben und Bereitstellen der I/O-Kapazität, welche die Datenbank benötigt. Die Modalitäten hängen auch hier im Einzelfall vom Typ der Datenbank-Engine ab. So unterstützt MySQL die Bereitstellung und Skalierung zwischen 1.000 bis 40.000 E/As sowie 100 GiB und 16 TiB Speicher. Die maximal mögliche IO-Leistung pro Sekunde variiert je nach Verarbeitungslast der Datenbank. Entscheidet sich der Kunden für Provisioned-IOPS-Speicher, dann stellt AWS ihm Durchsatz und Speicher in Rechnung, für die genutzten I/O-Vorgänge selbst fallen keine Gebühren an. In Frankfurt kostet bereitgestellter Speicher zum Beispiel 0,149 USD pro GB und Monat und das Bereitstellen der IO/Sek-Rate 0,119 USD pro IOPS und Monat.
Hinzu kommen immer die Kosten für den Sicherungsspeicher, also die benötigte S3-Kapaität zur Aufnahme der automatisierten Datenbanksicherungen oder vom Kunden selbst initiierter DB-Snapshots. Erhöht der Kunde zudem den Aufbewahrungszeitraum seiner Backups in der RDS-GUI oder erstellt zusätzliche DB-Snapshots, dann belegt seine Datenbank auch mehr Sicherungsspeicher.
Kosten für übertragenes Datenvolumen
Dazu addieren sich die Preise für die Datenübertragung. Wie bei S3 sind hierbei sämtliche eingehenden Übertragungen kostenlos. Ausgehende Datenübertragung aus Amazon RDS in das Internet werden ab 1GB/Monat (darunter ist frei) gestaffelt berechnet beginnend ab 0,09 USD/GB.
Für die Datenübertragung zu anderen AWS-Regionen oder Diensten wie Cloudfront fallen ebenfalls zusätzliche Übertragungskosten an. Diese belaufen sich für die Übertragung von Frankfurt nach London 0,02 USD/GB.
Weitere Kosten entstehen zwangsläufig durch das Verwenden von Read-Replikas oder bei der Verwendung von AWS Aurora, einer kommerziellen DB-Engine, die von AWS selbst entwickelt wurde.